Alle haben gesagt "Das geht nicht!"

Dann kamen wir, wußten das nicht, und haben es einfach gemacht!

Schulgeschichte

Gründung

 

 

Alles begann damit, dass zwei Mütter (Tina Stümpfig und Dagmar Neubronner) im Februar 2000 einen Tag lang in der Aktiven Schule Kempten hospitierten.

 

Auf der Rückfahrt beschlossen die Frauen, auch eine Montessorischule gründen zu wollen, das Montessori-Prinzip sollte aber eher musisch ausgerichtet sein. Die Frage die sich jetzt stellte, hieß: „Wie findet man hier im ländlichen Grenzgebiet genügend Schüler?“

 

 

Im österreichischen Krumbach lernten sie den freien Pädagogen Martin Rüdisser kennen, der sie mit seiner Begeisterung für ein   grenzüberschreitendes, deutsch-österreichisches Schulprojekt schnell ansteckte.

 

Sein Optimismus gab ihnen den Mut, das Vorhaben anzugehen. Martin selbst kam noch zu einer Besprechung und zur Gründungsversammlung, war dann jedoch eineinhalb Jahre lang nicht mehr gesehen.

 

Dem Vorstand des am 22. Mai 2000 gegründeten Vereins, Monte e.V., gehörten neben den Familien Neubronner, Stümpfig, Ehrlicher, Kamperhoff aus Aach (A), auch die Familie Bechter aus Krumbach (A) an.

Den Sommer über erarbeitete dieser Vorstand mit verteilten Aufgaben das pädagogische Konzept, welches die "passenden" Eltern und Lehrer anziehen, aber auch die Behörden in Augsburg überzeugen sollte. Das Ehepaar Bechter half sehr, dass das Wohlgefallen der Behörden nicht zu stark in den Vordergrund gestellt wurde.

Durch die großzügige österreichische Schulgesetzgebung (Methodenfreiheit, Möglichkeit der Schulabmeldung wegen häuslichen Unterrichts, usw.), gingen sie wesentlich unbefangener an die Gründung einer freien Schule heran, als man es in Deutschland getan hätte.

 

Die erste öffentliche Versammlung fand damals in Österreich, auf dem Golfplatz Riefensberg, statt.

Es kamen über 80 Menschen, darunter einige sehr skeptische Lehrer, Gemeinderäte und Bürgermeister.

Der brillante Referent, Professor Paulig, konnte am Morgen danach den Vorstand davon überzeugen, das juristisch aussichtslose Vorhaben einer deutsch-österreichischen Gemeinschaftsschule aufzugeben.

Er schlug vor, eine ganz normale bayerische Montessorischule zu gründen, die nach dem Vorbild bestehender Schulen in Grenznähe auch österreichische Schüler aufnehmen könnte.

Das ausgearbeitete, pädagogische Konzept fand Anklang bei der Genehmigungsbehörde (Regierung v. Schwaben).

 

Der erste Besichtigungstermin für ein Schulgebäude (ehemaliges Altenheim St. Josef / Oberreute) war jedoch ein Fiasko.

Nach einem niederschmetternden Rundgang durch das Gebäude erklärten die Regierungsvertreter, die Räumlichkeiten seien zu klein, zu niedrig, zu dies und zu das!

Unmöglich genehmigungsfähig! Bauen - finanziell undenkbar!

 

Aber inzwischen kannten sich einige Mitglieder des Vorstandes mit Bauvorschriften gut genug aus, um zu wissen, dass endlich ein Wunder geschehen musste, weil die Zeit davonlief.

 

 

Das Wunder nahm die Gestalt einer Nachbarin an, die auf freiwerdende Räumlichkeiten in Kalzhofen aufmerksam machte. Beim Betreten des Kalzhofener Gebäudes keimte in Allen das Gefühl auf, dass hier der richtige Ort sein würde, um das große Vorhaben zu platzieren!

 

Der nächste große Punkt war die Lehrersuche. Sie gestaltete sich auch schwierig, aber der Rest war jetzt nur noch durchhalten und weiterarbeiten.

 

Die Erfahrung der Genehmigungsbehörde, dass es in der anstrengenden Gründungsphase häufig personelle Veränderungen geben würde, bewahrheitete sich zunehmend. Die Zusammensetzung des Vorstandes wechselte, aber die Arbeit des selbigen wuchs kontinuierlich weiter und etliche "Ex-Vorstände" setzten sich intensiv in anderen Gremien ein.

 

Zehn Tage vor Schulbeginn 2001 wurde die erste Lehrerin, die aus St. Pölten stammende Marina Sterkl, gefunden. Wie ein Krimi oder ein zu schnell abgespulter Film, verging nun die Zeit bis zum ersten Schultag, dem schicksalsträchtigen 11. September 2001!

 

Dreieinhalb Tage vor Schulbeginn erhielt der Vorstand den Ablehnungsbescheid der Behörde. In einer unvorstellbaren gemeinsamen Anstrengung der Vereinsmitglieder wurde am letzten Wochenende vor Schulbeginn der schriftliche Widerspruch gegen die Ablehnung eingereicht, die noch fehlenden Bürgschaften eingesammelt, eine Kreditgemeinschaft gegründet, gleichzeitig die Schulräume fertig renoviert und eingerichtet, Schulmaterial galt es noch zu organisieren, es wurde gefaxt, telefoniert, transportiert, gehämmert, geräumt und das nahezu rund um die Uhr. Die beteiligten Behördenvertreter sowie die finanzierende GLS Bank / Stuttgart, zogen zum Glück mit!

 

Am Montagnachmittag, den 10. September 2001, sammelten sich in den Schulräumen die erschöpften, aber auch erfüllten und zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschweißten Eltern um die 1. Vorsitzende Regina Henry und ihr Handy. Kurz nach 17 Uhr kam der erlösende Anruf aus dem Ministerium, in dem Regierungsdirektor Huber den Wartenden mitteilte: „Ihr dürft einstweilen anfangen!“ Am Dienstag, den 11. September 2001, hielt morgens Pfarrer Dr. Netzer einen Dankgottesdienst. Jetzt konnte die Schule und damit die Arbeit mit den Kindern richtig beginnen!

 

Immer wieder haben Menschen zum Gelingen dieser Schulgründung entscheidend beigetragen, auch wenn sie oft nur kurze Zeit mitwirkten. Sie gaben jedoch genau zur rechten Zeit den Mut zum Durchhalten!

 

Erste jahrgangsgemische Klasse Herbst 2001
Erste jahrgangsgemische Klasse Herbst 2001

Die Entwicklung


Im Herbst 2002 eröffnete die zweite jahrgangsgemischte Klasse in der Primaria (Grundschule), die der damalige Lehrer, Martin Rüdisser aus Österreich, leitete.

 

Der Sommer 2003 war von einer großen Umbaumaßnahme geprägt.

Alle Familien der jungen Schule führten hoch motiviert die anstehenden Arbeiten aus, um die Genehmigung für die angestrebte Sekundaria (Hauptschulstufe) zu bekommen.

Bis 10 Tage vor Schulbeginn war noch nicht klar, wer sich als Lehrer der ersten jahrgangsgemischten Sekundaria – Klasse ins Team einfügen würde. Der damalige Vorstand zeigte Mut und starke Nerven und lehnte sämtliche Bewerber, zu Gunsten eines Wunschkandidaten, ab.

Und richtig – wenige Tage vor Schulbeginn erhielten sie seine Zusage von einem Lehrer, der auch musisch arbeitete.

 

Zum Schulanfang 2004 stockte der Vorstand die Sekundaria um eine zweite Klasse auf.

In der „Monte“ konnte man nun schon bis zur 7. Klasse fortschreiten.

 

2005 wandelte man im 2. Stock weitere Zimmer in Lernräume um, sodass nach dem Genehmigungsprozedere für den M – Zweig (Mittelschulzweig), im Herbst 2006 mit diesem Zweig begonnen werden sollte, (so dachte man).

Allerdings zeigte es sich, dass nicht alles, im selbst auferlegten Zeitplan, zu schaffen war und so wurde 2007 das erste mal der Hauptschulabschluss und der Qualifizierende Hauptschulabschluss, (extern an einer staatl. Hauptschule), mit großem Erfolg abgelegt.

 

Ende des Schuljahres 2008 gelang es mit konzentrierter Kraftanstrengung der Tertia – Lehrerin Kerstin Lubich und des gesamten Lehrerteams, den Abschluss der Klasse M10, ebenfalls mit erfreulichem Ergebnis, abzulegen.

Das Team bestand nun aus mittlerweile vier Klassenlehrern und sieben Fachlehrern.

 

So haben wir es nach acht Jahren geschafft, das ganze Klassenspektrum innerhalb der Volkschule aufzubauen. Dieser Erfolg gründet auf dem Mut und dem Durchhaltevermögen der Schuleltern und dem Lehrerteam.

Wir sind eine Elternschule, die Visionen hat und die sich immer weiter entwickeln wird, damit unsere Kinder und Jugendlichen den besten Start in eine soziale Gemeinschaft und ins Berufsleben bekommen.