Pädagogik

Die Entwicklung eines Kindes ist von klein auf ein individuelles und komplexes Geschehen. Vom frühesten Kindesalter an handelt es aus Neugierde und Forscherdrang, lernt durch Nachahmung und möchte selbsttätig agieren.

 

Das Kind als Baumeister seiner selbst:

Laut Maria Montessori trägt jedes Kind seinen eigenen inneren Bauplan in sich, ähnlich dem Samen einer Pflanze, in dem bereits festgelegt ist, welche Blume daraus entstehen wird. Was für die Pflanze Nährstoffe, Wasser, Wärme und Licht bedeuten, sind in der Entwicklung des Kindes die Bedingungen, die es vorfindet. Diese sind v.a. ein verständnis- und liebevoller Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern unter dem Aspekt der Achtung und des Respekts und eine auf die sensiblen Phasen vorbereitete Umgebung. Dabei ist wichtig zu berücksichtigen, dass sich jedes Kind in seinem eigenen, individuellen Tempo entwickelt. Ob ein Kind mit 11 Monaten oder 18 Monaten das Laufen lernt, ist im Alter von zwei Jahren bedeutungslos. Eine Pflanze, an der man ungeduldig zieht, wächst auch nicht schneller. Es besteht sogar die Gefahr, dass sie Schaden nimmt.

 

Sensible Phasen:

In der Entwicklung eines Kindes gibt es Zeitfenster, in denen es für ein bestimmtes Thema besonders offen ist, wie z.B. das Erlernen von Buchstaben. Dort werden mit großem Interesse und aus sich heraus (= intrinsische Motivation) mühelos bestimmte Fertigkeiten erarbeitet. Das Kind saugt quasi das neue Wissen auf wie ein Schwamm. Dabei wird das Erlernte viel tiefgreifender gefestigt, als außerhalb dieser Phase mit Motivation von außen.

 

Polarisation der Aufmerksamkeit:

Wenn sich ein Kind in solch einer Sensiblen Phase ein Thema erarbeiten darf, dann ist es mit seiner vollen Aufmerksamkeit im Tun. Selbst Reize von außen stören es nicht in seiner Tätigkeit. Es bleibt vertieft in seinem Tun. Erst wenn das Kind von dieser Tätigkeit völlig gesättigt ist, ist es bereit für Neues. Diese Phasen werden von unseren Pädagogen begleitet.

 

Neben der Montessoripädagogik ist auch die Naturpädagogik ein großer Schwerpunkt in unserem Kindergarten:

Um Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen, müssen die Kinder in Kontakt mit der Natur und Umwelt kommen und dort positive Erlebnisse erleben. Nur so kann ungezwungen (frei von Pflicht und Zwang) eine von innen herauswachsende Verantwortung gegenüber der eigenen Umwelt entstehen. Um dies den Kindern zu ermöglichen haben die Kinder oft und auf unterschiedlichen Arten die Möglichkeit die Natur zu erforschen. Dies geschieht einerseits alltagsintegriert beim täglichen Spielen im Garten, wöchentlich in der Natur- und Umweltforschergruppe, nachmittags am Bach oder Wald oder während der Waldtage. Die Natur wird mittels eigenständigem Erkunden, Experimentieren und anhand gezielter Angebote im Freispiel in den Gruppenalltag integriert. Die Kinder interessieren sich insbesondere für die heimische Pflanzen- und Tierwelt, die sie bei den Ausflügen oder im Garten entdecken können. Hierfür haben wir immer Becherlupen und Naturführer dabei, sodass sich die Kinder sachliche Informationen dazu erarbeiten können.